Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die politische Geographie - S. 4

1857 - Emmerich : Romen
4 lisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Hauptzüge des Charakters sind: edler Stolz und Muth, aber auch südliche Heftigkeit, Jähzorn, Eifer- sucht, Neigung zur Trägheit. — Bettelei, Unreinlichkeit, Unwissen- heit sind iin Lande sehr verbreitet. Der Volksunterricht steht noch auf einer niedrigen Stufe. Universität zu Coimbra. — Ackerbau und Viehzucht werden nachlässig betrieben; der Weinbau ist ansehn- lich. Industrie findet sich fast nur in den Hafenstädten und meist in den Händen der Ausländer. Der Handel ist lange nicht so be- deutend, als er sein könnte. Haupthandelsörter: Lissabon, Porto, Setuval. — Die Verfassung ist constitutionell monarchisch. Der Staat zerfällt in zwei Königreiche: Portugal mit fünf Provinzen und Algarve, welches mit den afrikanischen Besitzungen die sechste bildet. Seit 1835 sind die beiden volkreichsten Provinzen Entre Duero e Minho und Beira in je zwei Statthalterschaften zer- legt, so daß der ganze Staat jetzt aus 8 Gouvernements (mit 17 Bezirken) besteht. I. Krone Portugal. 1. Estremadura, fruchtbar, doch schlecht angebaut. — Lis- sabon (Lisbon), in herrlicher Lage auf dem r. Tajo-Ufer, Hpt.- und Nesidenzst. mit 280000 E., Handel, Kriegshafen, Prachtgebäude, Wasserleitung. Erdbeben 1755. Die königl. Gruft in Belem. Setubal oder Setuval (St. dhbes) 15000 E. Seehafen. See- salzbereituug. Handel init Südfrüchten und Muskatellerwein. 2. Beira (Ober- und Unter-Beira) mit arbeitsamen Bewoh- nern. Schasheerden. Coimbra 16000 E., Univers., Biblioth., Sternwarte. Viseu (spr. Wi-se-n) 9000 E., Handel, berühmte Septembermesse (Geschäfte in Gold- und Juwelenarbeiten und Tuch). 3. Entre Duero e Minho (Gouverncm. Duero und Gou- vern. Minho) die bestbebaute und bevölkertste Landschaft. Op orto oder Porto unfern der gefährlichen Duero-Mündung, 80000 E., ^afen, Fabriken (Seidenzeuge, Spitzen, Strümpfe re.), Seearseual, Handel mit Portwein. Braga 18000 E., Gewehrfabriken, Gold- und Silberarbeiten. 4. Traz oz Montes, die gebirgigste Landschaft mit sehr contineutalem Klima. Braganza 5000 E., Stammort der Dh- nastie Bragauza. 5. Alen tejo, die nnfruchtbarste und mindest bevölkerte Pro- vinz. Evora 9000 E., Wasserleitung, rüm. Alterthümer. Elvas 10000 E., Festung. Ii. Algarve, eine der angenehmsten Landschaften Europas, mit lebhaften Bewohnern. Ta vira (Tavih), Seest. mit 9000 E., Leuchtthurm. Lagos 8000 E., Hasen, Handel mit Oel, Wein und Feigen. Portugal besitzt außer Europa noch die drei Provinzen der Azoren, von Madeira und der kapverdischen Inseln, ferner drei Gouvernements in Afrika (1. die Inseln San Thome und do Priu-

2. Die politische Geographie - S. 109

1857 - Emmerich : Romen
i - — 10í) — Nukatan Hat 1841 seine Unabhängigkeit erklärt und den Ver- suchen Mexikos, es wieder zu unterwerfen, bisher widerstanden. Städte: Mexiko, 170000 (n. A. 25000) E., schön und regel- mäßig gebante Hptst., Mittelpunkt des Handels, Gewerbfleiß (Gold- und Silberarbeiten); reiche Kathedrale. Tampico und Vera Cruz an der Ostküste, und A k a p u l k o an der Westk., Häfen der St. Mexiko, aber sämmtlich unsicher durch Stürme. Puebla de los Angelos, 75000 E., schöne Stadt in einem reizenden An- denthale. O a x a c a (spr. Oachaka), 40000 E., Hptort für den Cochenille- und Chokoladenhandel. Guanaxuato, 70000 E., reiche Silberminen. Guadalaxara, 70000 E., Univers., Han- del. S a n L o u i s P o t o s i, am Ostabhange der Hochebene Ana- huac, 50000 E., reiche Silber- und Goldgruben.— Merida, 30000 E., Hptort von Aukatan. Mexiko enthält großartige Ruinen und Alterthümer: Tempel, Pyramiden, Grabstätten, Paläste, Brücken u. s. w. besonders im südl. Theile in der Nähe deö Golfs von Mexiko und der Bai von Tehuautepec. §. 48. Vereinigte Staaten von Centro-Amerika. Die Gränze gegen die südamerikanischen Staaten bildet unge- fähr 65» W. Viele Vulkane; Reichthum an Pflanzen und Minera- lien. Das Klima weit wärmer, als in Mexiko. Auf 6600 Q.-M. leben etwa 1% bis 2 Mill. E., die größtentheils (1 Mill.) Abkömm- linge der Ureinwohner sind; außerdem '/» Mill. span. Kreolen, 225000 Mestizen, ferner Europäer und Neger. Neben der spanischen Sprache finden sich noch mehrere altamerikanische Dialekte. Die kathol. Religion ist die herrschende; die übrigen haben freie Uebung. Nahrungöquellen: Ackerbau, Plantagenwirthschaft, Handel (Indigo, Mais, Kakao, Koloniewaaren u. a.), Bergbau (vielversprechend). Die politischen Verhältnisse sind großen Schwankungen unter- worfen. Ehedem die span. General-Capitänerie Guatemala bildend, wurden diese Staaten 1821 unabhängig. Seit 1842 bilden sie einen Bundesstaat, an dessen Spitze (nach der neuen Verfassung von 1851) ein auf 4 Jahre gewählter Präsident steht; jeder einzelne der fünf Staaten hat wieder seine besondere Verfassung. 1. Guatemala, im N.w. am großen Ocean, den Golf von Honduras nur an seiner Spitze berührend; schöne Hochebene, ziemlich viel Industrie. — Guatemala la nueva (Alt-Guate- mala durch Vulkan. Eruptionen zerstört) 60000 E., Hptst. 2. Honduras, an der Honduras-Bai, Mahagony- und Campeche-Holz. — Comayagua oder Neu-Balladolid, 20000 E., Hptst-, Bergbau. 3. San Salvador, Küstenland am stillen Ocean, am besten bevölkert und am weitesten vorgeschritten, obwohl der kleinste der 5 Staaten; trefflicher Balsam (Balsamküste). — Sau Salvador, früher 40000 E., 1854 durch Erdbeben zerstört.

3. Die politische Geographie - S. 110

1857 - Emmerich : Romen
110 4. Nikaragua oder Leon, um11°N. See Nicaragua, zur Vermittlung einer Kanalverbinduug zwischen beiden Oceanen geeignet. — Leon, 40000 E., Hptst. 5. Costa-Rica, sehr fruchtbar, aber durch Vernachlässigung des Anbau jetzt ein trauriges Land. — San Josv, 20000 E., Hptst. §. 49. Die vier Columbischen Republiken. Aus dem ehemaligen Vice-Königreich Neu-Granada und der General-Capitanerie Caracas bildete sich 1819 der Freistaat Co- lumbia, der 1831 in die drei Republiken Neu-Granada, Ve- nezuela und Ecuador zerfiel. Von Neu-Granada trennten sich 1855. die Provinzen des Isthmus und constituirten sich zu dem selbst- ständigen Staate Panama, der nur hinsichtlich des Militairwesens und der auswärtigen Beziehungen mit Neu-Granada in Verbindung steht. Die vier Republiken enthalten zusammen auf 52000 Q.-M. gegen 3'/4 Mill. E. Auf den Schneegipfeln herrscht ewiger Winter, auf den Hochebenen ewiger Frühling, in den tiefern Landstrecken ist das Klima brennend heiß und stellenweise sehr ungesund; in der Re- genzeit ungeheure Überschwemmungen. Cordilleren von Quito und Neu-Granada. Welche Nebengebirge von Amerika umfaßt dieser Staatenraum? Welche Flüsse? Ueber die Pflanzenwelt vergl. phhs. Geogr. §. 55. Ljanos. Erdbeben. — Unter den E. sind über 1 Mill. Abkömmlinge der Ureinwohner; die Kreolen sprechen spanisch. Die katholische Religion ist die herrschende. 1. N e u - G r a n a d a, längs dem großen Ocean vom Aeqna- tor bis zum Karaibischen Meere. — S. Fe de Bogota, auf der Hochebene von Bogota, 50000 E. Hptst. Univers. Cartagena, auf einer Halbinsel am Karaibischen Meerb., 28000 E., Fest., star- ker Seehandel. 2. Panama, auf dem Isthmus gl. N., ein kleiner Staat (mit 144000 E.). '— Panama, an der Bucht gl. N. ist befestigt. 3. Venezuela, im N.o. Süd-Amerikas, zu beiden Seiten des Orinokos, zeichnet sich durch Wohlstand ans. Die Bevölkerung theils Weiße ('/» Mill.), theils Mischlinge ('/, Mill.), theils In- dianer (besonders vom Stamm der Karaibeu). — Caracas, 50000 E., Hptst., schön gebaut, Univers., lebhafter Handel. M a r a- ca hbo, an der Mndg. des Sees gl. N.. 25000 E. 4. Ecuador, größtenthcils südlich am Aeqnator gelegen, mit der Hochfläche von Quito und vielen Vulkanen. — Quito, am Fuße des Vulkans Pichincha, am Aeqnator, aber mit ewigem Früh- ling, 70000 E., Hptst., Univers. Guayaquil, an der Bucht gl. N. ist Guitos Hafenst. Cuenoa, auf einer fruchtbaren Hochebene, 30000 E.

4. Die politische Geographie - S. 112

1857 - Emmerich : Romen
112 §♦ 52. Chile. Dieser Freistaat, aus einer spanischen General-Capitänerie ent- standen, erstreckt sich als ein schmales Küstenland längs dem stillen Ocean vom Südende Bolivias bis in di^ Nähe der Insel Chiloe, 10000 Q.-M. mit l'/t Mill. E., eins der reichsten Länder Ameri- kas, mit gesundem Klima, ohne gefährliche Thiere, mit herrlichem Pflanzenwuchs und großen Metallschätzen. t Der südlichste Theil (im S. von 36" S.) ist das Gebiet der freien Araukaner (Arauka- nien). Unter den E. des eigentlichen Chile sind etwa 10000 span. Kreolen, 30000 Mestizen und Mulatten, die übrigen Ureinwohner. Nahrungsquellen: Landwirthschaft (nur die Hälfte des Landes ist cnlturfähig), Bergbau, Handel (Eisenbahnen und Telegraphenlinien). Verfassung republikanisch: ein Kongreß (Senat und Deputirte) und ein Director mit vollziehender Gewalt. Städte: San Jago, über 80000 E., Hptst., Sitz der Regie- rung, Univers. Valparaiso, 60000 E., einer der wichtigsten Han- delsplätze am großen Ocean. Hierzu gehören die C h i l o e - I n s e l n (Guanolager) und Inan F e r n a n d e z. §. 53. Die vereinigten Staaten am la Plata (Argentilnsche Republik). Gegen N. und W. gränzen diese 14 verbündeten Staaten (frü- her ein span. Vice-Königreich, seit 1816 unabhängig) an Bolivia und Chile, gegen S. bildet der Rio Negro, und gegen O. der Uruguay und der Paraguay größtentheils die Gränze. 40000 (?) Q.-M. mit vielleicht 2'A Mill. E. In der Mitte ungeheure Pampas, gegen O. und W. Gebirgsland. Unter den E. sind etwa 60000 Weiße und 23000 Neger; die übrigen Indianer, meist heidnisch und roh, zum Theil noch unter eigenen Kaziken. Nahrungsquellen: Viehzucht (in den Pampas von den Gauchoö, rohen, aus der Vermischung der Spanier mit Eingeborenen entsprossenen Hirten, betrieben), Acker- und Bergbau, Handel (Holz, Getreide, Kolonialwaaren). Verfas- sung: Ein Senat, eine Repräsentantenkammer und ein Präsident besorgen die gemeinsamen Angelegenheiten; übrigens regiert jeder Staat sich nach eigenen Gesetzen. Im I. 1853 hat sich der größte der 14 Staaten, Buenos Ayres, von den übrigen getrennt und zu einem besondern Staate constituirt. Doch sind im Ganzen die politischen Verhältnisse dieses Staatenverbandes noch sehr schwankend. Städte: Buenos -Ayres, am Rio de la Plata, 90000 E. (vor der Trennung 1853, jetzt nur 60000 E.), Hafen, Handel. Cordova, 15000 E., Univers. Bojada del Parano, seit der Trennung von Buenos-Ayres Sitz der Bundesbehörden.

5. Die politische Geographie - S. 108

1857 - Emmerich : Romen
108 sippi-Nebenfl.) und Texas, mit vielen, theils ansässigen, theils noma- disirenden Jndianerstämmen (Osagen, Tscherokesen, Krihks). 4. N e u - M e x i k o, im W. von Texas, zu beiden Seiten der Sierra Madra, im W. derselben noch wenig bekannt, im O. von Indianern und Abkömmlingen von Spaniern bewohnt. 5. Utah (spr. Jutäh), nördlich vom vorigen, zwischen dem Felsengebirge und dem großen Ocean, großentheils Wüste. Der obere Colorado; der Salzsee, an dessen Südseite die Mormonen die Stadt Neu-Jerusalem (Gr^at-Salt-Lake-City), 15000 E. gegründet haben, Hptst. eines demokratisch-theokratischen Staates. 6. Oregon, im N. des vorigen und Californiens, das Ore- gongebiet umfassend, mit dem Fort Astori a, an der Oregon-Mdg. 7. Washington, im äußersten N.w. noch wenig bebaut, wasserreich (Jndianerstämme). Seit 1854 besitzen die vereinigten Staaten die Gallapagos- Inseln (s. top. Geogr. S. 24), die sie von Ecuador angekauft haben. §. 47. Mexiko; Vukatan. Die Südgränze geht vom Golf von Tehuantepec (160 N.) zur Ostküste von Uukatan (18" N.). — Die Hochfläche von Anahuac hat kontinentales Klima; die untersten Küstenterrassen haben den üppigsten Pflanzenwuchs, aber sehr ungesunde Luft; in den Stufen- ländern auf dem Abhang der Gebirge herrscht ein ewiger Frühling und gesundes Klima. Große Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Thierwelt; bedeutende Metallschätze. Unkatan ist trocken, heiß, gesund, nicht sehr fruchtbar, Californien vulkanisch, dürr, steinicht, gegen N. hin wasserreicher und fruchtbar. Im Allgemeinen ist Mexiko ein von der Natur hochbegünstigtes Land. Mexiko, ehedem das Vice-Königreich Neu-Spanien, bildete nach Erlangung der Unabhängigkeit zuerst einen Förderativstaat, ein- getheilt in einen Bundesdistrict, Staaten und Territorien (wie die nordamerik. Union). Seit 1834 ist es aber ein einziger Freistaat, der (mit Einschluß Aukatans) aus 20 Departamientos besteht. Nach- dem Mexiko im N.'ansehnliche Strecken an die nordamerikan. Union abgetreten hat, enthält es noch auf etwa 30000 Q.-M. gegen 8 Mill. E., von denen über die Hälfte Abkömmlinge von Ureinwohnern, 14 pct. Weiße (Kreolen, Abkömmlinge von Spaniern), die klebrigen Mischlinge, Neger und Fremde sind. Die spanische Sprache ist die herrschende; viele Jndianerstämme sprechen noch Dialekte ihrer alten (aztekischen) Sprache. Die kathol. Religion herrscht ausschließlich; ein Theil der Indianer ist noch heidnisch. Der Sklavenhandel seit 1825 abgeschafft. Nahrungsquellen: Landbau (bei den Ureinw. mit Ausnahme einiger nördlichen, nomadisirenden Stämme), Plantagen- wirthschaft (bei den Kreolen), Bergbau (früher bedeutend), einiger Fabrikfleiß (Tabak, Baumwolle, Wolle, Seide), Handel, fast nur in der Ausfuhr edler Metalle und einiger andern Produkte (Cochenille, Vanille, Indigo, Campeche- und Mahagonhholz, Zucker) bestehend.

6. Die politische Geographie - S. 111

1857 - Emmerich : Romen
¡11 §. 50. P e r u. Peru, annähernd ein Dreieck, längs der Westküste von Ecua- dor bis etwas über den Wendekreis südwärts reichend, im O. unge- fähr von 52" W. begränzt, umfaßt in seinem nördlichen Theile außer den Cordilleren noch ein Stück des Tieflandes (Pampas). Maran- hon, Ucahale; Titicaca-See an der Gränze. Gold, Silber, Queck- silber, Kupfer, Chinarinde; Guano; das Ljama. Auf 20000 Q.-M. enthält Peru 1 '/* bis 2 Mill. E., von denen weit über die Hälfte civilisirte Abkömmlinge der alten Peruaner sind, die hier einst unter ihren Inkas den größten und bildungsreichsten Staat Süd-Amerikas gegründet hatten. Außerdem noch rohe indian. Stämme, Ja Mill. Weiße, die übrigen Mestizen, Mulatten, Neger. Die span. Sprache ist allgemein verbreitet; auch ein Dialekt der peruanischen wird, selbst von Weißen, gesprochen. Die kathol. Reli- gion herrschend. Nahrungsquellen: Landbau, Viehzucht, Bergbau, Handel (edle Metalle, Kupfer, Kakao, Chinarinde, Wolle). Verfas- sung: Nepräseutativstaat, mit einer gesetzgebenden Kammer (Kongreß), und einem Präsidenten, der die vollziehende Gewalt mit dem Staats- rathe theilt. Städte: Lima, unfern der Küste, 75000 E., Hptst., Residenz des Kongresses, Univ., Fabr., Handel (Erdbeben 1746). Callao, Hafen von Lima, mit zwei Forts. C u z c o, 50000 E., einst Hptst. der Inkas, mit zahlreichen Ueberresten alter Größe (Sonnentempel, Palast). Arequipa (-kipa), 30000 E. Hauptniederlage europäi- scher Waaren, Fabr., zwei Häfen am Meere. §. 51. Bolivia. Der Freistaat Bolivia, früher unter dein Namen Ober- Peru zum spanischen Bice-Königr. und darauf zum Freistaat Peru gehörig, besteht seit 1825 für sich, annähernd ein Dreieck, von dem die Nordspitze am Madeira-Fl. unfern 10 » S., die S.o.-Spitze am Paraguay 22 » S., das S.w.-Ende ant Wendekreise liegt, wo jedoch der Küstenstrich Atacama noch 2 Grade weiter südwärts reicht; das Ganze kommt in Umfang und Bevölkerung ungefähr Peru gleich. Von den E. sind über '/, Mill. Ureinwohner, die übrigen Weiße, Mischlinge und (wenig) freie Neger. Nahrungsqnellen: Bergbau (bedeutende Silberbergwerke), Viehzucht, Landwirthschaft (nur stellen- weise gut), Handel (auf die Nachbarstaaten beschränkt). Verfassung wie in Peru. Städte: Chuquisaka (Tschukis-), 27000 E., Hptst., Sitz des Kongresses, Univers. La Paz, 40000 E. (gegen N. der Neva- do von Sorata, gegen S. der Jllimani). Potosi, auf der östl. Abdachung der Cordilleren, 15000 (einst 160000) E., die reichsten Silberbergwerke der Erde. Cochabamba, 30000 E. Geors-Fckermnafffut für international« Schulbuchfcr3ohun(j Brnuncchy/oig •Schuiouchbiblioihök »

7. Die politische Geographie - S. 113

1857 - Emmerich : Romen
113 §♦ 54. Patagonien. Was vom amerikanischen Festlande noch südlich von Chili und der argentinischen Republik liegt, heißt Patagonien, 2000t) Q.-M mit sehr spärlicher, uncivilisirter Bevölkerung. Im O. Fort- setzung der Pampas mit großen Sandstrecken, im W. die Cordilleren. Rauhes Klima. Heerden verwilderter europäischer Hausthiere in den Pampas. Die E. hoch und stark gebaut (aber keine Riestn). Das Land enthält keine förmlich organisirten Staaten. §. 55. Guyana. Guyana, der östliche Theil des Hochlandes von Guyana (s. top. Geogr. S. 47), wälderreich, an den Küsten ungemein frucht- bar, aber feuchtheiß und für die Europäer sehr ungesund, zerfällt in drei Streifen, von denen der westliche den Briten, der mittlere den Holländern, und der östliche den Franzosen gehört (s. oben die Kolo- nien Englands, der Niederlande und Frankreichs). §. 56. Kaiserthum Brasilien. Das Kaiserthum Brasilien nimmt, die Freistaaten Uruguay und Paraguay (s. den folg. §.) abgerechnet, das noch übrige S.-Amerika ein, 125000 Q.-M. mit ungefähr 7 Mill. E. Gebirge an den Nordgränzen, und der ganze Süden ein Gebirgsland. Wie heißen die drei Hauptketten desselben? Der Amazonenstrom mit seinen Nebenströmen. Ungeheure Wälder und Pampas. Welche Flüsse entspringen in Hoch-Brasilien? Das Klima angenehm und milde; nur zwei Jahrszeiten (nasse und trockene). Reichthum an europäischen (Rindvieh, Schafe, Pferde) und amerikanischen Thieren; reiche Produkte aus dem Pflanzen- und Mineralreiche (schöne Holz- arten, Tabak, Kaffee, Kakao, Zucker, Reis, Indigo, Gold, Diaman- ten). Unter den E. sind über 3 Mill. Neger (theils Freie, theils Sklaven), über 1 Mill. Europäer (Portugiesen, Deutsche u. a.), 1 Mill. Mestizen und Mulatten, ferner viele Indianer, halbcivilisirte oder wilde Ureinwohner (sogar Menschenfresser, wie die Botoku- den). Die kathol. Religion ist die herrschende; die andern sind ge- duldet. Nahrungsquellen: Viehzucht, Handel (Exporten: Diaman- ten, Gold, Brasilien- und Campeche-Holz, Zucker, Baumwolle, Ta- bak, Kaffee u. s. w.), Bergbau.— Verfassung beschränkt monarchisch. Städte: Rio Janeiro, 260000 E., die erste Stadt S.-Ame- rikas, Hptst., Residenz, Univers., erste Handelsst. des Landes mit stark befestigtem Hafen. Bahia (sonst San Salvador), an der Allerheiligen-Bai, 180000 (n. A. nur 120000) E., Fest., Hafen, starker Handel und Wallfischfang. Pernambuco, mit dem nahe gelegenen Olinde zusammen 75000 E., starker Handel (Ausfuhr des besten Brasilienholzes). Ouropreto (sonst Villa rica oder Imperiale), 15000 E., Hptst. deö Diamanten- und Golddezirks. Viehoff polst. Geogr. Iii. Aufl. 8

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 242

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
242 Neue Geschichte. der dreimal längere Misso n ri nebst vielen andern Flüssen fallen. In das karaibische Meer fällt der Mag da-lenensl nß, ins atlantische der Orinoko und der 1400 Stunden lange und au der Mündung 30 Stunden breite Amassonas, welcher 100 mächtige Flüsse, wie den Madeira, Tokan tin :c. aufnimmt. Im Süden der Plata oder Silberstrom, der aus dem Zusammenfluß des Parana, Urngnai rc. entsteht. Das Klima ist sehr verschieden und im Allgemeinen kälter als in der alten Welt. Während in Grönland und Labrador die Kälte auf 40° R. Herabkommen kann und eben darum der Pflanzen- und Baumwuchs fast nichts ist, herrscht in den tropischen Gegenden eine über alle Beschreibung üppige Vegetation. In allen Naturreichen zeichnet sich Amerika aus, vornehmlich durch Metalle und Edel-steiue. Noch im Anfange dieses Jahrhunderts bezog man aus Amerika 8o°/0 des auf Erden gewonnenen Goldes und 91°/o alles Silbers. Brasilien ist das Land der Edelsteine, Nordamerika reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn und Kupfer, im Westen an Gold und Silber. Auch die Pflanzenwelt ist höchst mannigfaltig; ungeheure Landstriche sind noch mit Urwäldern bedeckt. Fast nirgends findet man Sandwüsten; wo keine Wälder sind, dehnen sich unabsehbare Grasfluren aus, Savannen oder Pampas genannt. Zucker, Baumwolle, Indigo, Caffee, Cacao u. a. sind Produkte der Tropen; im Nordosten gewährt der Pelz des Bibers und anderer Thiere einen einträglichen Handel. Die Einwohnerzahl ist gering; man schätzt sie aus 80 Millionen, so daß nur 80 Einwohner auf eine Quadratmeile kommen. Ureinwohner (Indianer genannt) sind etwa 10 Millionen noch vorhanden. Sie sind in zahllose Völkerschaften vertheilt, haben eine rothe Hautfarbe und irren meist wild in den Wäldern und an den Flüssen als Jäger oder Fischer umher. Unter ihnen sind über 400 Sprachen und gegen 2000 Dialekte herrschend. Sie mögen in der ältesten Zeit ans Asien eingewandert sein. Weiße Einwanderer sind es über 50 Millionen; in Central- und

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 241

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 241 Westindien unterscheidet man die großen und kleinen Antillen. Zu den ersteren gehören die vier Inseln Cnba, Jamaica, Haiti und Portorico. Der kleinen Antillen, so wie der Ba h a ma und vir g uns che u Inseln sind es unzählige. Südamerika hat eine einfache Küste, nur von kleineren Bnchten unterbrochen, auch bis zum Südeu herab fast feine Inseln, im Westen nur die Gruppe der Gallopagos. Im Süden aber wird das Land gezackter; hier trennt die sturmvolle Magelhaensstraße die Fene r la ndsinseln ab. Znr Seite liegen die Falkland sinseln und Südgeorgien. Durch ganz Amerika zieht sich nahe au der Westküste ein gewaltiges Hauptgebirge, die Cordillera s oder das Ketteugebirge, manchmal in parallelen Zügen, die nur selten ein Hochland umschließen. Es beginnt mit den Felsklippen des Feuerlaudes und sinkt auf der Landenge zu 250' herab. Bald steigt es wieder und der Hauptzug reicht bis zum Polarmeere. Einzelne Schneegipfel in Südamerika sind bis 23,000' hoch wie der Sorata, meist erloschene oder noch thätige Vulkane; und an der Westküste von Südamerika gehören Erdbeben zu den alltäglichen Erscheinungen. Die bedeutendsten Hochebenen finden sich in Peru, Mexiko und im Westen der Union. Amerika hat unter allen Welttheilen die reichste Bewässerung und die längsten und breitesten Ströme. Jn's Nordmeer strömen der Mackenzie nndkupserminen-fluß; diese wie audere Flüsse stehen mit einer Menge Seeen in Verbindung. Die Gebirge bilden ferner eine östliche und westliche Abdachung. Die zum stillen Ocean ist unbedeutend; der wichtigste Fluß ist hier der C ol u m--b ia. Alle anderen Hauptflüsse sind der alten Welt zugekehrt. Dahin gehören der Lore uz ström, der mit fünf großen Seen in Verbindung steht und zwischen dem Erie-und Ontario-See im Niagara bei 400' Breite, 150' tief herabstürzt. Ju den Golf von Mexiko strömen der Rio del Norte und der gewaltige Missisippi, in welchen links der 400 Stunden lauge Ohio und rechts Handbüchl. d. Weltgesch. (7. A.) 11

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 288

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
288 Neue Geschichte. heit nichts anzufangen wissen, und sie darum ihnen vor-enthalten werden müsse. Spanien hatte seine Kolonieen stiefmütterlich behandelt, ja kindisch bevormundet, namentlich ihnen allen eigenen Handel verboten. Als daher die Engländer im Kampfe gegen Napoleon 1806 Buenos Ayres besetzten und die Einwohner zum Losreißen vom Mutterlande aufforderten, fanden sie Anklang, und während Spanien von französischen Heeren besetzt war, machten sich weite Strecken von Amerika unter zerrüttenden Kämpfen von ihren Gouver-uenren unabhängig. Als Ferdinand Vii. 1814 wieder auf deu Thron kam, hätten sie durch Milde sich wieder gewinnen lassen, aber er forderte unbedingte Unterwerfung; so entstand denn zuerst die argenti Nische Republik und daneben das lange von Brasilien besetzte Uruguay. Brasilien selbst riß sich 1822 vou Portugal los, behielt aber dessen Königssohn als seinen Kaiser Peter 1. In Paraguay machte sich ein Dr. Fra ncta 1814 zum Dictator und sicherte sich durch Abschließung des Landes und eiserne Streuge stete» Gehorsam, deu dann die früher durch die Jesuiten geschulten Unterthanen anch seinen Nachfolgern, den Lopez 1840—70 leisteten. Chili wurde 1817 frei, und genießt wohl von allen diesen Staaten das höchste Maß erträglichen Gedeihens. Für Neugranada und Venezuela that das Meiste Simon Bolivar ans Caracas, der seit 1810 mit den Spaniern kämpfte und durch seinen Sieg bei Ayacucho (Dec. 1824) der gefeierte Befreier Perus wurde. Von ihm trägt der 1825 g ebildete Freistaat Bolivia (Ober-peru) den Namen. Doch konnte er in seinem Vaterland keine Ordnung herstellen, mußte abdanken und sagte sterbend: „Eintracht! sonst sind wir verloren." Zur Eintracht aber will's hier nirgends kommen; Peru und Ecuador gehören wohl zu den zerrüttetsten Staaten: der erstere lebt im Grunde nur vom Verkauf des Guano (Vogel-mists) aus seinen nnberegneten Jnselchen, der letztere ist in eine Jesuitenherrschaft umgewandelt worden. Die Partei-
   bis 10 von 3696 weiter»  »»
3696 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3696 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 56
1 35
2 1
3 121
4 92
5 118
6 1640
7 425
8 2
9 59
10 396
11 7
12 93
13 1
14 2
15 501
16 89
17 1076
18 73
19 105
20 1
21 55
22 390
23 1
24 170
25 34
26 31
27 19
28 39
29 96
30 204
31 53
32 65
33 12
34 81
35 4
36 91
37 224
38 667
39 131
40 6
41 1197
42 0
43 6
44 12
45 160
46 0
47 1
48 4
49 626

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 318
1 16
2 3
3 176
4 281
5 1
6 154
7 0
8 113
9 40
10 6
11 443
12 73
13 11
14 5
15 100
16 143
17 269
18 7
19 27
20 55
21 700
22 8
23 136
24 127
25 17
26 22
27 1545
28 221
29 18
30 4
31 1
32 41
33 340
34 0
35 3
36 129
37 1
38 2
39 36
40 32
41 66
42 76
43 52
44 7
45 113
46 27
47 53
48 468
49 220
50 1274
51 4
52 29
53 25
54 135
55 1
56 2
57 10
58 7
59 48
60 5
61 333
62 239
63 18
64 2400
65 4
66 58
67 5
68 46
69 67
70 546
71 46
72 34
73 9
74 85
75 91
76 423
77 181
78 7
79 609
80 1
81 15
82 61
83 0
84 244
85 2
86 3
87 50
88 64
89 11
90 8
91 61
92 594
93 31
94 166
95 440
96 26
97 34
98 453
99 54

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12693
1 5558
2 5067
3 7783
4 2951
5 7936
6 16622
7 9413
8 2161
9 8645
10 6721
11 4544
12 13702
13 9682
14 7360
15 3817
16 6129
17 4991
18 5734
19 8314
20 2377
21 5115
22 3799
23 2107
24 12189
25 12996
26 7892
27 4053
28 12100
29 7823
30 5666
31 4111
32 8760
33 35270
34 12331
35 4809
36 4511
37 4003
38 4705
39 13632
40 7287
41 3225
42 11643
43 12207
44 5706
45 3045
46 7930
47 10253
48 4509
49 5923
50 14646
51 20284
52 11610
53 3409
54 10570
55 7209
56 3297
57 2337
58 6636
59 36309
60 3999
61 6342
62 10224
63 2310
64 5411
65 10693
66 4631
67 6664
68 2914
69 5323
70 4382
71 6675
72 5851
73 7338
74 4639
75 9297
76 3926
77 6602
78 7815
79 3686
80 9308
81 57994
82 4132
83 8855
84 11119
85 5105
86 4663
87 4859
88 4956
89 8285
90 4343
91 8664
92 4708
93 4188
94 6420
95 9147
96 4364
97 8285
98 5918
99 5996
100 32315
101 4070
102 13591
103 7607
104 5185
105 2917
106 4602
107 7151
108 2625
109 7140
110 8045
111 7884
112 7132
113 5829
114 8723
115 3640
116 7363
117 3127
118 3759
119 10916
120 4100
121 14106
122 4961
123 8121
124 14373
125 9590
126 3691
127 14349
128 3342
129 9177
130 5200
131 22565
132 4951
133 13736
134 5212
135 3133
136 28090
137 5644
138 3325
139 5941
140 8601
141 3576
142 15671
143 11420
144 4288
145 8569
146 3379
147 2808
148 5296
149 6672
150 4218
151 6655
152 16803
153 4532
154 6107
155 9244
156 10681
157 6584
158 4153
159 7112
160 5437
161 4279
162 3417
163 3197
164 5372
165 5954
166 12361
167 3739
168 6479
169 5370
170 3495
171 8426
172 5102
173 18028
174 4359
175 39998
176 6431
177 30657
178 3696
179 14594
180 5100
181 3492
182 19098
183 43676
184 7737
185 3570
186 3679
187 4802
188 10539
189 5516
190 2585
191 5820
192 5796
193 9946
194 4460
195 8665
196 17198
197 4972
198 5216
199 8561